Heimat- und Traditionsverein Hallbergmoos

Wir führen Heimat, Tradition und Gegenwart zusammen

Ein  Mitbürger machte mich  auf  die  Gedenkplatte  der  Freifrau von  Hallberg  in unserer Kirche  St Theresia aufmerksam. Die an der Wand über dem linken Beichtstuhl beim Betreten der Kirche angebrachte,  relativ große Tafel verbirgt sich im Dunkel der Nische und fällt durch ihre schwarze Oberfläche kaum auf. Wäre ich nicht darauf aufmerksam gemacht worden, wäre sie auch  mir  verborgen geblieben, vermutlich durch die gesenkte  Kopfhaltung  beim  Verlassen  der  Kirche.  Das  Entziffern  der  Buchstaben  der  Tafel  ist  etwas mühselig. Das Foto konnte nur durch technische Maßnahmen aufgehellt werden.

Die einzelnen Zeilen lauten:

CAROLINE,
F.V.HALLBERG. G. F. V.
OLNE. ZU. BIRKT. IN. BRA
BANT. STIFTS. DAME. ZU.
BOCHHOLZ. IN. PREUSSEN.
I. M. KOENIGIN. V. BAYERN.
S.THERESIA. UND.S. ANNA.
ORDENS. DAME.
GESTORBEN. AM. XXIII.
SEPTEMBER. MDCCCXXXII
IM. XXXXVI. IAHR. IM. BAD
ZU. ADELHOLZEN.

Zur Inschrift ist festzustellen, dass es  sich um Caroline, Freifrau von Hallberg, geborene Freie von und zu Olne handelt. Stiftsdame zu Buchholz, Ordensdame des bayerischen St Theresia- und Annaordens. Über das Datum des Anbringens der Tafel konnte ich nichts in Erfahrung bringen.

Interessant auch, dass eine genau gleiche Gedenktafel links neben dem Eingang der Primuskapelle in Bad Adelholzen angebracht ist, wie ein Foto und die Information von Dr. Susanne Kaup, Archivleiterin der Barmherzigen Schwestern belegen. Da die Tafel exakt der der Hallbergmooser Tafel gleicht, habe ich auf eine Wiedergabe verzichtet. Die Barmherzigen Schwestern hatten 1907 laut der Archivleiterin Bad Adelholzen erworben. Auf Grund eines Brandes des Kurhauses im Jahr 1840 befinden sich auch keine Unterlagen zur Freifrau von Hallberg im Archiv.

Dass es sich bei Caroline Freifrau von Hallberg um eine bedeutende Person gehandelt haben muss, belegen fünf  Mitteilungen  über  ihren  Tod,  zwei  davon  auf  einer  Titelseite.  So  fanden  sich  auf  der  Titelseite  des Münchner  Tagblatts  und  des  Münchner  Conversationsblattes  vom  28.  September  1832  jeweils Mitteilungen über ihren Tod. Des Weiteren berichtete der Bayersiche Volksfreund vom 29. September 1832 sowie die bayerische Landbötin bereits am 27. September über ihren Tod.  Als fünfte Zeitung berichtete der Bayerische  Landbote vom  28.9.1832 auf  Seite  drei  unten  kurz  über  ihren  Tod  mit  dem  Hinweis,  dass  sie nicht in Hallbergmoos, sondern im Bad zu Adelholzen verstorben sei.

Alle  Zeitungen finden sich im digitalen Bestand der Staatsbibliothek unter https://digipress.digitale-sammlungen.de unter dem jeweiligen Datum.

Bemerkenswert ist bei der Gedenktafel, dass vom 46. Lebensjahr gesprochen wird. Laut Wikipedia heiratete sie 1811 mit 15 Jahren den Freiherrn von Hallberg, damit war sie bei ihrem Tod 36 Jahre alt. Erwähnenswert, dass allen bisher befragten, in Hallbergmoos Geborenen diese Tafel nicht bekannt war.

Danksagung

Ich bedanke mich sehr herzlich bei Frau Dr. Susanne Kaup, Archivleiterin der Barmherzigen Schwestern, die mir die oben angeführten Informationen zur Verfügung stellte und auch ein Foto der Tafel übermittelte. Bemerkenswert auch, dass die erste Antwort am Folgetag noch vormittags eintraf.

Karl-Heinz Zenker
Hallbergmoos, 6. Januar 2018
ergänzt am 21. Januar 2018 nach den Informationen aus dem Archiv der Barmherzigen Schwestern.

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