Heimat- und Traditionsverein Hallbergmoos

Wir führen Heimat, Tradition und Gegenwart zusammen

Pfalzfahrt vom 21. bis 23. Oktober 2016

Auf den Spuren des Weins und der deutschen Geschichte

Versprochen ist versprochen. So startet die erste Vereinsfahrt des Heimat- und Traditionsvereins 3,5  Jahre nach der Umbenennung. Ziel ist ...

die Pfalz. Nach umfangreichen Vorbereitungen starten 27 Teilnehmer am Freitag, den 21. Oktober 6.30 Uhr, pünktlich vor dem Rathaus. Die Dunkelheit verhüllt noch den Regenhimmel, der immer wieder seine Schleusen öffnet. Zwischendurch versorgt uns Karin immer wieder mit Informationen über die Pfalz, in schriftlicher Form und durch gelungenes „Babbeln“. Durch die Vorbestellung im Domhof zu Speyer wird das Essen zügig serviert und kurz vor 14 Uhr brechen wir zur Stadtführung auf. Sie beginnt im mächtigen Speyerer Dom mit der größten Krypta Deutschlands und führt uns danach in das älteste jüdische Kultbad – der Mikwe. Die Kultbäder dürften in früheren Zeiten sicher zur längeren Lebenserwartung der jüdischen Mitbürger beigetragen haben, da sie z.B. im Winter in natürlich kaltem Wasser sich reinigten. Nach Stadtbummel und/oder Kaffee schüttet der Himmel seine Tränen beim Verlassen von Speyer aus. Landau empfängt uns heiter und vor dem abendlichen Ausklang in zwei urigen Wirtschaften genießen etliche von uns die Annehmlichkeiten des Hallenbades und der Sauna. Eine Kleingruppe genehmigte sich noch einen Absacker in der Hotelbar -  der Durst war halt zu groß.

Samstag 22. Oktober:

Einige Frühaufsteher zogen morgens bereits wieder ihre Bahnen im Hallenbad. Danach traf man sich beim reichlichen Frühstücksbüffet. Den ersten Höhepunkt des Tages bildete die Hambacher Schlossführung. In Biedermeierkleidung mit Deutschlandfahne brachte uns die Kunsthistorikerin die Schlossgeschichte an Hand einer Familie näher. Dabei band sie auch uns Teilnehmer mit ein - so durfte Bernd die Fahne tragen und Marianne eine Zigarre rauchen. Das Hauptereignis, das Hambacher Fest vom 27.Mai 1832 mit der schwarz-rot-goldenen Fahne, wurde ausführlich behandelt. So sprach man von der Wiege der Demokratie. Schade nur, dass der Blick ins Land durch die Wolken eingeschränkt war. Die sich anschließende Kellerführung führte uns nicht nur in die Geheimnisse der Weinkelterung ein, sondern beleuchtete auch einige Aspekte der Kulturgeschichte, insbesondere die der Weinköniginnen. Imposant die Ansammlungen der Weintanks – und alles computergesteuert. Die Kellerführung bei Bassermann-Jordan war dagegen mehr romantisch, durch alte Kellergewölbe leicht drapiert mit Utensilien der Weinkelterung. Das alles bei Kerzen- und uralter elektrischer Beleuchtung mit Porzellanoszillatoren. Bei der Weinprobe im Stadel kredenzte man uns vier Sorten Riesling. Den letzten Höhepunkt stellte die Planwagenfahrt durch die Weingärten dar. Der Selfservicewein sorgte bereits für stimmungsvolle Einlagen auf den Wägen. Kurze Stopps dienten der biologischen Pause und der Rossbollenbeseitigung. Im Weingut erwartete uns ein reichhaltiges, deftiges Büffet mit stimmungsvoller Quetschenmusik. Die Stimmung wurde immer feucht-fröhlicher und Buttler James besorgte das Einschenken. Bei Flaschenpreisen von € 2,50 bis € 4 machte der Winzer einigen Umsatz. Da einige immer noch nicht genug hatten, traf sich wieder eine Absackerrunde in der Hotelbar.

Sonntag 23. Oktober:

Nebel liegt über der Landschaft bei 7 Grad C. Heute steht das Weintor in Schweigen und Weißenburg auf dem Programm. Das morgendliche Schwimmen fiel bei einigen wegen des Vortages aus. Erste Station das deutsche Weintor von 1935, in den Fängen des Adlers noch Überreste des Hakenkreuzes. Karin lädt uns spontan zur erneuten Weinprobe ein. Man soll schließlich mit dem weitermachen, mit dem man tags zuvor aufgehört hat. In Weißenburg sahen wir viele reizvolle Fachwerkhäuser, eine alte gotische Kirche mit einer Krypta. Auch die Patisserien machten noch etlichen Umsatz. Nachdem sich der Stalldrang bereits bemerkbar machte, kehrten wir früher als geplant im Schweigener Hof ein -  letzte Gelegenheit neuen Wein und Zwiebelkuchen zu genießen. Ich zog ein Weißbier vor. Auf der Rückfahrt verwöhnte uns Karins Bordservice noch mit dem einen oder anderen Schmankerl, wobei der angebotene Wein nicht mehr so reißenden Absatz fand. Warum wohl ? ist unschwer zu erraten.

Resümee:

Die Pfalzfahrt bot uns hochinteressante Einblicke in unsere Geschichte des 19. Jahrhunderts. Wir haben den Franzosen viel zu verdanken. Die Pfalz war stets Streitobjekt zwischen Frankreich und Deutschland und so waren die Pfälzer immer die Leidtragenden, da sie die Prügel bezogen. Absolutes Highlight war der Samstag mit vielen Höhepunkten und dem feucht-fröhlichem Ende. Zu verdanken haben wir diese tolle Fahrt unserer „Chefin“ Karin. Sie ist Pfälzerin mit Leib und Seele und babbelt auch gern in ihrem Dialekt. Karin – eine tolle Organisation mit abwechslungsreichem Programm und exzellenter Betreuung. In Weißenburg kam kurz die Lehrerin durch. Wir haben durch Dich und deine hervorragend ausgewählten Führer viel über Land und Leute erfahren.

Karin, deine Leistung war …  Dafür ein Kärtchen samt Inhalt vom Verein als kleines Dankeschön.

Zuletzt dankten wir unserem Busfahrer Willi - Markenzeichen Zwirbelbart. Er hat uns sicher chauffiert und alle Engstellen gemeistert. Am Hambacher Schloss hat er uns auf die Chipkarte gebannt.

Willi herzlichen Dank und einen kräftigen Applaus als Brot des Künstlers. Damit es aber nicht beim Trockenbrot bleibt, haben wir auch für Dich gesammelt.

Karl-Heinz Zenker,  26.Oktober 2016

                                                                                             Gruppenfoto auf dem Hambacher Schloss

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